Familiengottesdienst im Karneval

Erstellt am 04.02.2024

Ansprache im Gottesdienst für Jung und Alt zum Karneval

Nun ist es wieder mal so weit!

Seit Tagen schon, da macht sich breit

die Tollitäten-Feierstimmung

es ist die Zeit der Frohsinns-Innung!

Drum will auch ich nicht Trübsal blasen
sondern so verschachteln meine Phrasen,

dass sie munter wie die Hasen

gereimt durch meine Predigt rasen.

Wie seit Jahr’n mein Predigt-Schema
so sucht ich auch heute wieder mein Thema.
Drum drück ich die Computertasten
und such erneut nach „Evangelisch Fasten“ -

Genauer: „7 Wochen ohne“ -, 

ob sich dies Jahr das Thema wieder lohne?
Ich seh’s und machte mir viel Gedanken darüber
Und dann steht da nur einfach: „Komm rüber“

Wenn nun nach Näherem gefragt,
dem sei der Untertitel noch gesagt:
ich ziehs nun nicht mehr in die Länge
es heißt: Sieben Wochen ohne Alleingänge

Woche 1: Miteinander gehn!  (Lukas 24,13-16)

In der ersten Woche heißt es: Miteinander gehen
Bei Lukas 24 ist die Geschichte nicht zu übersehn.

Zwei Jünger nach Emmaus traurig auf dem Wege,
nach Jesu Kreuzigung ihre Seele bedurfte der Pflege
Ein Dritter kam, der ihre Trauer und Fragen verstand
erst beim Brotbrechen sie in ihm Jesus erkannt.

Aus Vertrauen auf Gott alle Christen leben,
auch Vernunft und Verstand hat er uns gegeben.
So lasst uns das Miteinander sehen
und – statt einsam - gemeinsam unsre Wege gehen.

„Mit Gottvertrauen und Humor kommt in die Gänge“
„Sieben Wochen ohne Alleingänge“

Woche 2: Mit den Liebsten! (Hohelied 2, 8-10) 

In der zweiten Woche es heißt: Mit den Liebsten! -
So ertönt aus dem Hohelied der Liebeslieder eins der Besten

Ein Mädchen die Stimme ihres Liebsten hört,
der sie mit schönsten Worten betört.
Er will sie locken in die Natur,
denn der Frühling hat Hochkonjunktur.

So sollen wir auf unsere Beziehungen schauen,
um zu erspüren, auf wen wir können vertrauen.
Erneut unterwegs im Karneval
ist das Miteinander wieder zentral. 

„Mit Gottvertrauen und Humor kommt in die Gänge“
„Sieben Wochen ohne Alleingänge“

Woche 3: Mit denen da drüben!  (Lukas 19, 5-7)

In der dritten Woche es heißt: Mit denen da drüben 
Jesus die Frommen Toleranz am Zachäus lässt üben

Zöllner Zachäus in Gier nach Gold und Geld sich total hat verrannt,
der Menschen Neid und Haß für ihn wurden brisant.
Auf den Baum geklettert von Jesus her er auf Rettung hofft.
Angesichts der murrenden Frommen für Jesus zu Hause hat er gekocht.

So manches Mal werden Menschen ausgegrenzt,
ihre Freiheit und Hoffnung sind damit auch begrenzt -
Karneval lädt zum Miteinander ein
Nur: Mobbing darf auch dabei nicht sein!

„Mit Gottvertrauen und Humor kommt in die Gänge“
„Sieben Wochen ohne Alleingänge“

Woche 4: Mit der Schöpfung! (Genesis 2, 15)

Genesis 1 in der vierten Woche spricht: Mit der Schöpfung!
Dies dient der menschlichen Machtgier zur Bekämpfung.

Da Gott setzt den Menschen in den Garten Eden,
ergibt sich aus Genesis als Aufgabe für einen Jeden
der Auftrag: Die Erde sollt er bebauen und bewahren
Bei aller Freiheit der Mensch kann sich die Verantwortung nicht sparen

Aus Liebe schuf Gott aller Geschöpfe Gestalt
daher der Mensch soll herrschen ohne Gewalt!!
So seid der Liebe Untertan und Knechte
-und gebt den Geschöpfen Rechte!!

„Mit Gottvertrauen und Humor kommt in die Gänge“
„Sieben Wochen ohne Alleingänge“

Woche 5: Mit der weiten Welt (Apostelgeschichte 16, 9) 

Woche 5 den Blick weitet: Mit der weiten Welt!
In der Apostelgeschichte Paulus ein Auftrag ward gestellt:

Paulus ward‘ gerufen: „Komm nach Makedonien und hilf uns“
Die Mission im Norden der Griechen - ein Doppelwumms!
Paulus predigte in Thessalonich, Beröa und Philippi,
bekam dann Spenden für die Armen in Jerusalem und war happi!

Die Würde des Menschen nicht an Geld, Geschlecht oder Herkunft hängt
sei jedem gesagt, der populistischer Propaganda anhängt.
Die Würde jedes Menschen ist unantastbar
Christenglaube, Demokratie und Grundgesetz sind da glasklar!
So gilt: „Kein Rassismus in Olfen“,
denn hier wird jedem geholfen!

„Mit Gottvertrauen und Humor kommt in die Gänge“
„Sieben Wochen ohne Alleingänge“

Woche 6: Mit den Anvertrauten! (Johannes 19, 25-27) 

Woche 6 weist uns auf die uns Anvertrauten.
Am Kreuz Johannes 19 lässt es anlauten:

„Das ist dein Sohn“ so Jesus zu seiner Mutter spricht
und nimmt seinen Lieblingsjünger dabei in die Pflicht.
„Das ist deine Mutter“ so Jesus zu dem Gefährten.  
-Und sich so Mutter und Jünger zueinander kehrten.

Schon 2012 unsre Kirche sich des Familienbegriffs tat annehmen:
Wo Menschen füreinander einstehen und Verantwortung übernehmen
– Da ist Familie – und nicht nur gelegentlich
sondern generationenübergreifend, dauerhaft und persönlich.
Familie somit nicht am Geschlechte hängt,
auch wenn eine Partei uns zu anderem drängt.

„Mit Gottvertrauen und Humor kommt in die Gänge“
„Sieben Wochen ohne Alleingänge“

Woche 7: Mit Gott! (Ps 139, 9-10)

Die siebte Woche krönt den Schluss: Mit Gott!
Von Psalm 139 ist der Plot:

Nähme ich Flügel der Morgenröte und bliebe am äußersten Meer
-Das geben der Psalm – und die ganze Bibel her: 
Würde auch dort deine Hand mich führen und deine Rechte mich halten
So getröstet können wir uns im Vertrauen an Gott halten.

Früher gesprungen wie ein Reh, gehorchen jetzt die Füße nicht.
Bei der Einen liegts am Alter, bei dem Anderen an der Gicht.
Zufriedenheit und Zuversicht der im Glauben findet,
der sich an Gottes Wort und Sakrament bindet.
So gewinnt der Mensch im Glauben und Leben Halt und Sinn
und nicht der seinem egoistischen Eigensinn

„Mit Gottvertrauen und Humor kommt in die Gänge“
„Sieben Wochen ohne Alleingänge“

Ob nun Karnevals, Fasten- oder Passionszeit:
Ein jedes hat seine Zeit.
So komm ich nun behende
an der Predigt Ende.

Ich wünsch uns allen für die kommenden Tage
frei zu sein von Infekten und mancher Plage.
Die Predigt ist jetzt aus
und so gilt darüber hinaus: 

„Mit Gottvertrauen und Humor kommt in die Gänge“
„Sieben Wochen ohne Alleingänge“

So sprech ich denn in Gottes Namen
Zum Schluss nur noch: Amen.

(Pfarrer Thorsten Melchert)